Vase „ARTEMIS“ – (Kirschbaumholz (Prunus avium))
„In jedem Geschöpf der Natur lebt das Wunderbare.“
(Aristoteles)
Im meinem kleinen Holzarchiv fand ich eine Stück rissiges Kirschholz, für welches ich bisher keine Verwendung fand und da ich inzwischen ein Freund in der Verarbeitung rissigen oder anscheinend zum Drechseln ungeeigneten Holzes bin, beschloss ich den Versuch einer dünnwandigen Vase zu machen.
Wegen der vielen Risse war es von Anfang an klar, dass ich die Risse und die Oberfläche im Stil des japanischen Kintsugi gestalten wollte.
Also drechselte ich zunächst die äußere Form, verfüllte die Risse mit einer Mischung aus Holzstaub und Weißleim und gab danach der Oberfläche den „letzten Schliff“ (Körnung 100 bis 600 mit dem Vicmarc Schleifrotor).
Damit mir bei der Aushöhlung mit dem „Woodcut Proforme“ wegen der Fliehkraft der Rotation und der angestrebten Dünnwandigkeit nicht die Vase brach und mir die „Trümmer um die Ohren flogen“, umwickelte ich das Holz sehr straff mit Küchenfolie.
Danach bearbeitete ich das Holz mit dem Woodcut so, dass ich im ersten Drittel der Vase auf eine Wandstärke von 2 mm und in den letzten 2/3 eine Wandstärke von 3 mm erhielt.
Nun wurden die Risse mit Goldlack (23,75 Karat Feingoldpulver) so genanntem Malergold belegt, so dass die Vase dann im Stile des japanischen Kintsugi fertiggestellt werden konnte.
Bei der Namensgebung habe ich mich für die griechische Göttin ARTEMIS entschieden, weil der Überlieferung nach ein Bezug zur Kirsche gegeben ist.
Fragen beantworte ich gerne. (manfred.rogler@outlook.de)